Konzert unseres musikalischen Nachwuchs

Nach sechs Jahren war es endlich wieder so weit; unser Jugendorchester veranstaltete am 25. Mai wieder einen (eigentlich traditionellen) Vorspielnachmittag. Die lange Pause war vor allem der Coronapandemie sowie zwei Orchesterjubiläen geschuldet, die in den letzten Jahren gefeiert wurden. Umso größer war nun die Vorfreude auf diesen Tag, der von Klein, als auch von Groß gefeiert wurde. Das Orchester, welches mittlerweile schon seit 28 Jahren besteht, gegründet von unserer Dirigentin Zena Becker, umfasst derzeit etwa 35 engagierte Musikerinnen und Musiker. Heute musizieren Menschen mit einer Altersspanne von über 60 Jahren gemeinsam. Der musikalische Nachwuchs wird dabei kontinuierlich gefördert, insbesondere durch die Bläserklasse an der Grundschule Heidesheim, die seit 2014 existiert. Nach zwei Jahren Bläserklasse wechseln viele der jungen Talente in unser Orchester und bringen neue Energie mit. Somit ist zu erwähnen, dass alle Jugendlichen, die bei dem Nachwuchskonzert als Solisten aufgetreten sind, ihre Anfänge in der Bläserklasse der Grundschule an der Sandmühle in Heidesheim hatten. Der erste Vorspielnachmittag fand damals ein Jahr nach der Gründung im Pfarrzentrum statt. Seitdem hat sich diese Veranstaltung zu einer festen Tradition entwickelt, die normalerweise alle zwei Jahre stattfindet. Dass nun nach einer so langen Unterbrechung wieder musiziert werden konnte, war für uns alle ein toller Moment.

Das Konzert startete mit „Aztec Fire“, einem Stück, gespielt von unserem gesamten Jugendorchester. Es ist ein energiegeladenes und rhythmisch fesselndes Stück, welches das Publikum klanglich in die Welt der alten Azteken führt und kraftvolle lateinamerikanische Rhythmen mit dramatischen Melodien und spannungsreichen Klängen verbindet. Es ergeben sich sofort Assoziationen zu mächtigen Tempeln und traditionsreicher Stammeskultur. Nach diesem Feuerwerk war der Ton des Konzertes erstmal gesetzt.

Auf das Stück folgten kleinere Ensembles mit Klarinette, Querflöte, Waldhorn und Englischhorn. Sie bildeten sie das Highlight des Nachmittags. So traten mutige junge Musikerinnen und Musiker als Solisten, im Duett oder sogar als Oktett auf die Bühne. Mit langer Übungszeit und großer Aufregung, waren sie bereit, ihre gelernten Stücke zu präsentieren. Wir hörten eine große Bandbreite an verschiedenen Stücken, die von klassischer Musik, wie Bach, zu Star Wars von John Williams reichten. Alle waren begeistert. Manche von ihnen spielen ihr Instrument erst seit drei Jahren, andere bringen bereits bis zu elf Jahre Erfahrung mit. Egal wie lange sie schon musizieren; alle bewiesen, wie gut sie ihr Instrument schon nach kurzer Zeit beherrschen und wie viel Arbeit in ihrem Können steckt. Ihr Einsatz, ihr Mut und ihr musikalisches Talent sorgten für echte Gänsehautmomente und verdienten großen Respekt, zu dem sich sicherlich nicht jeder getraut hätte.

Ein ebenfalls besonderer Gänsehautmoment des Nachmittags war die Aufführung der Titelmusik aus Jurassic Park von John Williams. Mit großem Orchesterklang wurde die eindrucksvolle und legendäre Filmmusik lebendig. Das Stück verkörpert hervorragend die fremde, gefährliche Welt von riesigen Urzeitechsen. Man stellte sich direkt die majestätisch anmutenden Dinosaurier in grüner Natur vor, so wie es der 1993 erschienene Blockbuster in einer Art und Weise tat, die das „Dinosaurierfieber“ in der Popkultur über Jahrzehnte prägen sollte.

Nach diesem Erlebnis ging es in eine wohlverdiente Pause, in der die Gäste nicht nur Zeit zum Durchatmen, sondern auch zum Genießen hatten. Zahlreiche selbstgebackene Kuchen, liebevoll vorbereitet von Musikerinnen, Musikern und Eltern, sorgten für ein gemütliches Beisammensein an den gestellten Tischen. Bei Kaffee, Sekt, Saft und Kuchen wurde gequatscht und sich ausgetauscht, während sich die Musikerinnen und Musiker auf den zweiten Teil des Konzertes vorbereiteten und eine kurze Verschnaufpause genießen konnten.

Der zweite Teil begann mit dem spannungsgeladenen Stück „Roll Tide“ von Hans Zimmer aus dem Action-Thriller „Crimson Tide – In tiefster Gefahr“. Das Stück vermittelt vorzüglich die im Film gezeigte raue und gefährliche Atmosphäre zweier aufeinandertreffender Nuklear-U-Boote im kalten Krieg. Bloße Augenblicke entscheiden über Leben und Tod in der Tiefe. Im Anschluss zeigten wieder einzelne Solistinnen und Solisten ihr Können: Oboe, Euphonium, Klarinetten und Trompeten erfüllten den Raum mit ihren Klängen. Die einzelnen Stücke waren stets individuell, ergänzten sich durch ihre Kurzweiligkeit und Abwechslung. Die Zeit verging wie im Flug. Schon war das Ende nah. Zum krönenden Abschluss erklang ein Medley aus klassischen Werken, darunter Mozarts kleine Nachtmusik und Beethovens Freude, schöner Götterfunken. Mit bekannten, nahezu unsterblichen Melodien und spannenden Tempi Wechsel war es ein passender Abschluss für unser Nachwuchskonzert.

Doch das Publikum wollte noch nicht gehen und so gab es als Zugabe das ergreifende „Highland Cathedral“. Das Stück ist ursprünglich für Dudelsack komponiert worden und war z.B. zu Zeiten der britischen Herrschaft über Hong Kong die Melodie der dortigen Polizeibehörde. Mit seinem majestätisch anmutenden Charakter bildete es den perfekten musikalischen Ausklang eines rundum gelungenen Nachmittags, der noch lange in Erinnerung bleiben wird und selbst unserer Dirigentin Gänsehaut bereitete.

Trotz der eher kleinen Zuschauerzahl war die Stimmung im Raum beeindruckend. Der Applaus war laut und voller Begeisterung, als würden wir vor einem voll besetzten Saal spielen. Jeder Beitrag wurde mit großer Wertschätzung aufgenommen und man spürte deutlich, wie sehr das Publikum mit den jungen Musikerinnen und Musikern mitfieberte.

Ein besonderer Beitrag zum gelungenen Ablauf des Nachmittags waren die liebevoll gestalteten Anmoderationen. Mit schönen Hintergrundinformationen führten sie durch das Programm, schufen Übergänge und gaben den Zuhörerinnen und Zuhörern einen tieferen Einblick in die Musik und die Menschen dahinter. Ein Hinweis zum Schluss: Falls auch Sie Interesse haben ein Instrument zu lernen oder Ihr verstaubtes Instrument wieder aus dem Keller holen wollen, kommen Sie doch gerne am 15.06.2025 zu unserem Pfarrsommerfest, an dem Sie auch neue Instrumente ausprobieren können. Wir freuen uns auf Sie.

Vielen Dank für das gelungene Konzert und alle Gäste, die uns unterstützt haben. Die Spenden kommen unserer Jugendarbeit zugute.

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