Die Coronapandemie bestimmt seit 2019 – mal mehr, mal weniger – unser Leben. Ob auf der Arbeit oder in unserer Freizeit mussten wir Einschränkungen vornehmen, die manchmal auch nicht immer einfach waren.
So hat Corona auch die KKM ab dem 16. März lahmgelegt. Auftritte und Proben mussten bis auf weiteres abgesagt werden. Im ganzen Jahr 2020 fielen für uns insgesamt 22 Termine aus, darunter auch unsere Konzerte und die Kerb im Burggarten. Im Vergleich dazu hatten wir im Jahr 2019 noch 31 Auftritte.
Im September 2020 haben wir mit einem eingeschränkten Probenbetrieb wieder begonnen. Zunächst draußen im Hof des Pfarrzentrums und aufgeteilt in Holz- und Blechsatz. Auch das Jugendorchester startete in zwei Gruppen. Die Freude über den Neubeginn währte jedoch nicht lange, da wir die Proben durch den „Novemberlockdown“ wieder ausfallen lassen mussten.
Ein kleiner Lichtblick zum Ende des Jahres 2020 waren jedoch ein paar Auftritte, die wir in an Erntedankfest, Allerheiligen und im Advent mit verschiedenen Quartetts meisterten.
Bis in den Sommer 2021 versanken wir wieder in der Corona-Pause, bis wir im Juli erneut mit den Proben starten konnten. Wieder starteten wir im Freien, dieses Mal jedoch in kleineren Gruppen aufgeteilt in unseren Registern. Enttäuscht mussten wir jedoch feststellen, dass die Hygiene-Bestimmungen strenger als im Vorjahr waren. Eine „richtige“ Probenarbeit, wie wir sie vor Corona gewohnt waren, war in so kleinen Gruppen und unter freiem Himmel kaum möglich. Es ging also eher darum sich wieder zu treffen und das Instrument in die Hand zu nehmen.
Nach den Sommerferien haben wir dann im August 2021 auch endlich wieder mit dem Jugendorchesterproben angefangen. Hier hatten wir das Glück, dass die meisten Mitglieder des Jugendorchesters weiterhin – wenn auch online – Unterricht mit ihren Musiklehrern hatten und somit das Instrument regelmäßig gespielt haben. Auch im „Großen Orchester“ begannen zu dieser Zeit wieder die Satzproben. Als Blasorchester mit erhöhtem Aerosolausstoß hatten wir lange mit strengen Abstandsregelungen, vor allem im Innenraum, zu kämpfen.
Am Dienstag, den 12. Oktober 2021 haben wir uns nach eineinhalb Jahren schließlich wieder mit dem gesamten Orchester zu einer Probe getroffen. Auch die Proben für das Jugendorchester starteten nach den Herbstferien wieder. Schnell ist uns klar geworden, dass jeder Neuanfang schwer ist. Der Ansatz, die Fingerfertigkeit, aber auch die Fähigkeit zusammenzuspielen mussten von allen wieder neu aufgebaut werden. An ein pompöses Jahreskonzert konnten wir da nicht denken.
Mit viel Übung und Nerven haben wir es dann jedoch geschafft am ersten Adventssonntag ein kleines „Konzert“ auf die Beine zu stellen. Auch das Jugendorchester durfte sich an diesem Nachmittag präsentieren. Als erster Auftritt seit dem Weihnachtsgottesdienst 2019 war es für uns und auch die Zuhörer etwas ganz Besonderes und Besinnliches.
Da uns die Corona-Bestimmungen einen eingeschränkten Probenbetrieb über den Winter ermöglichten, nutzen wir die Chance, um nicht wieder in einer Pause zu versinken. Wir ermöglichten also, für die Musiker, die sich trotz steigender Zahlen sicher fühlten, eine regelmäßige Probe. Wichtig war uns dabei stets, dass sich keiner dazu gedrängt fühlte in die Probe zu kommen. Nach und nach trauten sich immer mehr Musiker und die Probenarbeit wurde immer effizienter.
Da im April 2022 die Einschränkungen nahezu alle fallen gelassen werden, blicken wir zuversichtlich in das restliche Jahr. Wir wissen, dass uns noch viel Arbeit bevorsteht, um wieder das Niveau zu erreichen, welches wir vor Corona hatten, jedoch sind wir auf einem guten Weg. Mit unserer Kerb im Burggarten und vielen weiteren Auftritten, die sich ankündigen, haben wir nun auch wieder ein Ziel, auf welches wir zu proben können.
Im Nachhinein möchte ich mich nochmal ausdrücklich bei unserer Dirigentin bedanken. Ich bin mir sicher, dass die musikalische Leitung eines Orchesters nach einer so langen Pause nicht immer einfach ist und eine sehr große Herausforderung darstellt. Auch dem Vorstand ist ein Dank auszusprechen. Die Arbeit im Hintergrund ging schließlich trotz musikalischer Pause, wenn auch in geringerem Ausmaß, weiter. Manche Entscheidungen sind durch verschiedene Corona-Bestimmungen erschwert worden und haben mehr Zeit und Nerven gekostet als sonst. Schließlich müssen wir uns auch bei den Musikern für ihr Durchhaltevermögen bedanken. Glücklicherweise haben wir kaum Verluste in unseren eigenen Reihen zu beklagen.